Bündnisgrüne wollen „Lokalität“ betonen
Ortsverband Rosenheim-Stadt sucht den Diskurs
Rosenheim — Zum „Wow-Erlebnis“ will er werden, der Rosenheimer Ortsverband von Bündnis 90/DIE GRÜNEN. Die Partei sieht sich in der kreisfreien Stadt im Aufwind und plant, 2015 das lokale Profil zu unterstreichen und politische Grenzen aufzuweichen. Bei ihrem letzten Stammtisch in diesem Jahr schauten die Bündnisgrünen auf ein erfolgreiches 2014 zurück und richteten den Blick selbstbewusst auf das nächste Jahr.
„Für mich war es ein schönes Jahr“, resümierte Vorstandssprecher Sebastian Dürbeck: Die Qualität der Arbeit verbesserte sich und bei den Kommunalwahlen steigerten sich die Bündnisgrünen im Vergleich zu 2008 um vier Prozentpunkte auf 16 Prozent. Damit stellen sie sieben der 44 Stadträte, zwei mehr als zuvor.
Knapp neun Monate nach der Wahl beschrieben die beiden neuen Stadträte Peter Weigel und Judith Kley-Stephan übereinstimmend ihren ersten Eindruck als „überwältigend“. Die Aufgaben seien vielfältig und Weigel meinte sogar, er „entdecke das Leben neben dem Stadtrat gerade neu“.
Pressesprecher Martin Knobel benannte gegenüber den 15 Parteigängern und Interessierten zehn grüne Schwerpunkte für das ausklingende Jahr: von den Kommunalwahlen mit dem „Grünen Plan“ und den Freihandelsabkommen TTIP und TiSA über Klimaschutzkonzept, Verkehrs- und Stadtentwicklung, Sparkasse, Kultur und Haushaltssperre bis hin zur Hilfe für Flüchtlinge und Asylbewerber.
Beim Energiekonzept „100 Prozent erneuerbare Energien für Rosenheim“ erklärte Franz Lukas, Stadtrat im 19. Jahr und diesjähriger OB-Kandidat, was Rosenheim für die Umstellung tue, sei „nicht falsch, das Problem ist, was es unterlässt“. In der daraus folgenden Diskussion wurde die effiziente Nutzung von Biomasse, Wasserkraft, Solar- und Windenergie angemahnt und appelliert, Energie „intelligent“ zu nutzen.
Beim geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen hätten die Bündnisgrünen gemeinsam mit ihrer Landtagsabgeordneten Claudia Stamm Position dagegen bezogen. Und bei der Flüchtlingshilfe zeigten sich Vorstandssprecherin Verena Weindel und Stadtrat Karl-Heinz Brauner „beeindruckt“ ob der vielen hoch engagierten freiwilligen Helfer in Rosenheim.
Für 2015 setzen die Bündnisgrünen verstärkt auf „Lokalität“: Themen vor Ort, einen gelegentlichen Wechsel des Stadtviertels für den Stammtisch, eine breite Ansprache der „Jugend in der Stadt“. Zudem soll unter dem Motto „Wechsel der Quartiere“ der Diskurs mit „konträren“ Meinungsträgern gesucht werden. Überdies wollen sich die Grünen als „Wirtschaftspartei“ zeigen. Wie sie dies umsetzen, wird noch besprochen. Das nächste Treffen des Ortsverbandes ist am 12. Januar um 20 Uhr im Mailkeller. ✻
Erstveröffentlichung
Online: ⭱ gruene-oberaudorf.de, Donnerstag, 4. Dezember 2014. Stand: Neujahr, 1. Januar 2024.