Landratsamt Rosenheim sieht Chance auf Einigung vertan
Rotter Gemeinderat gegen Gewerbehalle als Ankunftseinrichtung

🚏 Rott a.Inn / Rosenheim — Die Auseinandersetzung um die vom Landratsamt Rosenheim im Rotter Ge­wer­be­ge­biet „Am Eckfeld“ für 506 Asyl­be­geh­ren­de ge­plan­te An­kunfts­ein­rich­tung wird wohl vor Ge­richt aus­ge­tra­gen. Der Ge­mein­de­rat von Rott a.Inn hat so­wohl das Vor­ha­ben im Ge­wer­be­ge­biet ein­stim­mig ab­ge­lehnt als auch ei­nen „Kom­pro­miss“ für ein Alter­na­tiv­grund­stück mit dann maxi­mal 250 Per­so­nen mehr­heit­lich ver­wor­fen. Land­rat Otto Lederer sieht auf­grund der Ab­leh­nung sei­ner Al­ter­na­ti­ve „ei­ne außer­ge­richt­li­che Ei­ni­gung ver­hin­dert“, wes­halb der ur­sprüng­li­che „Plan“ wei­ter­ver­folgt wer­de. Ob­schon die Ge­mein­de eine Wohn­nut­zung der Ge­wer­be­hal­le auf zwei Jahre aus­ge­schlos­sen hat, kann das Land­rats­amt diese laut Rechts­an­walt Jürgen Greß über einen „Not­aus­nah­me­tat­be­stand“ im Bau­ge­setz­buch um­ge­hen, um den be­ab­sich­tig­ten Er­satz für die zwei be­leg­ten Turn­hal­len in Bruckmühl und Raubling zu schaffen.

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Landratsamt Rosenheim: Flüchtlingssammelunterkunft in Rott „alternativlos“
Wendrock: „Das machen wir so nicht mit“

🚏 Rott a.Inn / Rosenheim — Das Landratsamt Rosenheim hat im Ge­wer­be­ge­biet „Am Eckfeld“ in Rott a.Inn ein Ge­bäu­de für die Erst­auf­nah­me von Migranten an­ge­mie­tet. Der 3.000 Qua­drat­me­ter große In­dus­trie­bau soll nach dem Um­bau zur An­kunfts­ein­rich­tung Platz bieten für mehr als 250 „An­kom­men­de“. Da­durch könn­ten die seit ei­nem Jahr be­leg­ten Turn­hal­len in Bruckmühl und Raubling wieder den Schulen und Ver­ei­nen für den Sport zur Ver­fü­gung ste­hen. Mangels an­de­rer An­ge­bo­te im Land­kreis ist der Stand­ort in Rott laut Land­rat Otto Lederer „al­ter­na­tiv­los“. Er habe da­her Rotts 1. Bür­ger­meis­ter Daniel Wendrock te­le­fo­nisch über die Ent­schei­dung in­for­miert. Doch die Ge­mein­de hält dies für „eine grund­le­gen­de Fehl­ent­schei­dung“, kün­digt „mas­si­ven Wi­der­stand“ an. Die Auf­nah­me­fä­hig­keit des rund 4.200 Ein­woh­ner gro­ßen Ortes sei „bei weitem“ über­schrit­ten, die In­fra­struk­tur nicht da­für aus­ge­legt. Wäh­rend Lederer auf die Migrations­politik der Bun­des­re­gie­rung ver­weist, durch die den Land­rä­ten „fak­tisch die Hände ge­bun­den“ wäre, ver­spricht Wendrock ei­nen politisch „heißen Herbst“.

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Jobcenter am Limit – „prekäre Notsituation“ drohe
Landräte fordern Unterstützung vom Bund

🚏 Mühldorf a.Inn / Rosenheim — Angespannte Per­so­nal­si­tua­tion und we­ni­ger Mit­tel, in­des mehr Auf­ga­ben und zu­sätz­li­che An­spruchs­be­rech­tig­te: Die Jobcenter ar­bei­ten am Limit. Im Ver­gleich zu den vom Bund zu­ge­teil­ten Mit­teln 2022 er­hält heuer etwa das Jobcenter Mühldorf am Inn 4,95 Pro­zent we­ni­ger, im Land­kreis Rosenheim sind es -3,81 Pro­zent, in der kreis­freien Stadt Rosenheim -4,4 Pro­zent. Dem ste­hen Mehr­auf­ga­ben ge­gen­über wie die Be­wil­li­gung von Bürgergeld, Aus­wei­tung des Krei­ses der An­spruchs­be­rech­tig­ten – spe­ziell durch die ukrainischen Kriegs­flücht­lin­ge – und Ent­fris­tung des För­der­in­stru­ments „Teil­ha­be am Ar­beits­markt“ für be­son­ders ar­beits­markt­fer­ne Lang­zeit­ar­beits­lo­se. An­ge­sichts ei­ner „dro­hen­den per­so­nel­len und fi­nan­ziel­len Not­si­tua­tion“ ap­pel­liert Mühldorfs Land­rat Max Heimerl an die Bun­des­re­gie­rung, die Mit­tel so­wohl zeit­nah den Rea­li­tä­ten vor Ort an­zu­pas­sen als auch „deut­lich“ an­zu­he­ben. Und Rosenheims Land­rat Otto Lederer for­dert die Bun­des­re­gie­rung auf, ent­spre­chend ein­zu­grei­fen und die Kom­mu­nen und Jobcenter zu unterstützen.

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Corona-Krise: AfD kritisiert Maßnahmen als „unverhältnismäßig“
Von Storch: „Söder trägt die politische Verantwortung“

🦠💉🍀 Berlin / München / Rosenheim — „Wahltag ist Zahltag“: Getreu diesem Motto hat der Kreis­ver­band Rosenheim der „Alternative für Deutschland (AfD)“ im End­spurt des Bun­des­tags­wahl­kamp­fes ei­ne Kund­ge­bung in Rosenheim als „Ab­rech­nung mit Söders Corona-Politik“ aus­ge­rich­tet. Haupt­red­ne­rin: Rechts­an­wäl­tin Beatrix von Storch, AfD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te, stell­ver­tre­ten­de Bun­des­spre­che­rin der AfD und Lan­des­vor­sit­zen­de der AfD in Berlin. Die Kund­ge­bung mit rund 50 Teil­neh­mern ziel­te auf das Ende der „epi­de­mi­schen La­ge von na­tio­na­ler Trag­wei­te“ und der da­mit ver­bun­de­nen re­strik­ti­ven Corona-Maßnahmen von Bund und Län­dern. Da­ge­gen pro­tes­tier­ten nach Polizei­an­ga­ben 300 Per­so­nen des „noAfD – Bünd­nis ge­gen rech­te Het­ze“. Dr. Olaf Konstantin Krueger im Ge­spräch mit Beatrix von Storch.

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Kommunen sollen „Sichere Häfen“ für Geflüchtete werden
Koch: „Wir müssen endlich etwas tun“

🚏 Mühldorf a.Inn — Die Bünd­nisgrünen ha­ben zu Ostern mit ei­nem sym­bo­li­schen Zelt­la­ger an der Inn­län­de an das Schick­sal Ge­flüch­te­ter in Grie­chen­land er­in­nert. Die Ak­tion flan­kiert ih­re land­kreis­wei­te Kam­pag­ne, in de­ren Fol­ge sich Kom­mu­nen zu „si­che­ren Hä­fen“ für Ge­flüch­te­te er­klä­ren sol­len. Da­bei stel­len Rats­mit­glie­der von Bünd­nis 90/DIE GRÜNEN ko­or­di­niert An­trä­ge auf Mit­glied­schaft im „Bünd­nis Städ­te si­che­re Hä­fen“, um „ei­ne star­ke Ge­gen­stim­me zur Ab­schot­tungs­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung und der EU“ zu bil­den, wie das Ziel des Bünd­nis­ses lau­tet. Bis­lang wur­den in sie­ben der 31 Städ­te, Märk­te und Ge­mein­den im Land­kreis An­trä­ge ge­stellt: in Ampfing, Gars a.Inn, Haag i.OB, im Kreis­tag von Mühldorf a.Inn, in Polling, Schwindegg und der Stadt Waldkraiburg. Der Kreis­tag von Mühldorf a.Inn und der Ge­mein­de­rat von Schwindegg ha­ben das An­sin­nen ab­ge­lehnt.

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Betriebe spüren Fachkräftemangel
Bensegger: „Wir sind froh um jeden Azubi“

📡 Rosenheim — Die Meldung, jeder vierte Aus­zu­bil­den­de in Deutsch­land bre­che sei­ne Aus­bil­dung ab, hat bun­des­weit für Schlag­zei­len ge­sorgt. Andreas Bensegger, Vor­sit­zen­der des IHK-Re­gio­nal­aus­schus­ses Ro­sen­heim, prä­zi­siert: Nicht je­de Ver­trags­auf­lö­sung ist gleich­zu­set­zen mit ei­nem voll­stän­di­gen Ab­bruch der Be­rufs­aus­bil­dung. So re­gis­trier­ten die baye­ri­schen In­dus­trie- und Han­dels­kam­mern nur bei acht Pro­zent al­ler Azu­bis das end­gül­ti­ge Aus­schei­den aus dem Sys­tem der be­ruf­li­chen Bil­dung ohne Ab­schluss. Da­mit selbst die­ser Wert sin­ke, bie­te die „IHKjobfit! – Aus­bil­dungs­mes­se für Schü­le­rin­nen und Schü­ler“ die er­for­der­li­che Be­rufs­orien­tie­rung.

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Landkreis Mühldorf am Inn startet Online-Wohnraumbörse
„Wichtiger Schlüssel zur Integration“

🚏 Mühldorf a.Inn — Das eigenständige Wohnen ist – ne­ben dem Spre­chen der Lan­des­spra­che und der Er­werbs­tä­tig­keit – ein wich­ti­ger Schlüs­sel zur In­te­gra­tion von Schutz- und Blei­be­be­rech­tig­ten, ist Emi­lia Mül­ler, Staats­mi­nis­te­rin für Ar­beit und So­zia­les, Fa­mi­lie und In­te­gra­tion in Bayern, über­zeugt. Da sich je­doch die Su­che nach Wohn­raum im an­ge­spann­ten Woh­nungs­markt müh­sam ge­stal­te, hat der Frei­staat Mitte Au­gust 2017 ei­ne er­folg­rei­che Idee des Land­krei­ses Passau auf­ge­grif­fen und för­dert seit­dem in den Kom­mu­nen „On­line-Wohn­raum­bör­sen“ für Schutz- und Blei­be­be­rech­tig­te. Der Land­kreis Mühldorf a.Inn ist dem Pas­sauer Mo­dell ge­folgt und bie­tet nun un­ter www.wohnraumboerse-asyl-mue.de ei­ne ei­ge­ne Bör­se an.

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Streit über Messerattacke eines Afrikaners
„Werte vermitteln – Integration verstärken“

Rosenheim — Der Mes­ser­an­griff ei­nes 22-jäh­ri­gen Eri­tre­ers auf ei­ne Ju­gend­li­che in ei­ner Ro­sen­hei­mer Dis­ko­thek sorgt über­re­gio­nal für blan­kes Ent­set­zen und po­li­ti­schen Streit. We­gen vor­geb­li­cher „Häu­fung der Über­grif­fe auf jun­ge Frauen deutsch­land­weit durch männ­li­che Tä­ter mit Mi­gra­tions­hin­ter­grund“ for­dert die AfD Ro­sen­heim Kon­se­quen­zen für die In­te­gra­tions­ar­beit. Das „Pa­ten­pro­jekt für Ge­flüch­te­te – Bür­ger­stif­tung Ro­sen­heim“ sieht hier­durch die „her­aus­for­dern­de Ar­beit der Ehren­amt­li­chen auf übels­te Wei­se dis­kre­di­tiert“ und wirft der AfD „Het­ze“ vor. Die AfD kon­tert, die „so­ge­nann­ten Mi­gra­tions­hil­fe­ver­ei­ne“ müss­ten „end­lich ler­nen“ mit Kri­tik um­zu­ge­hen. CSU, FREIE WÄH­LER, SPD, Bünd­nis 90/DIE GRÜ­NEN und DIE LINKE miss­bil­li­gen uni­so­no den Vor­stoß der AfD und war­nen vor po­li­ti­scher In­stru­men­ta­li­sie­rung.

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Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder
Schröttle: „Der Bedarf ist nicht gedeckt!“

Rosenheim — Jede vier­te Frau er­lebt ab dem 16. Le­bens­jahr kör­per­li­che oder sexuel­le Ge­walt durch ei­nen Part­ner. 64 Pro­zent da­von mit Ver­let­zungs­fol­gen. Sechs Pro­zent der Frauen be­rich­ten von Mus­tern schwe­rer kör­per­li­cher, sexuel­ler und psy­chi­scher Miss­hand­lun­gen in der ak­tuel­len Paar­be­zie­hung. Wei­te­re elf Pro­zent von er­höh­ter psy­chi­scher Ge­walt. Ei­ne ak­tuel­le Stu­die hat das Hil­fe­sys­tem für ge­walt­be­trof­fe­ne Frauen und ih­re Kin­der in Bayern un­ter­sucht. Pro­jekt­lei­te­rin Dr. Mo­ni­ka Schrött­le hat die Er­geb­nis­se für Süd­ost­bayern im Rat­haus Ro­sen­heim vor­ge­stellt.

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Zuwanderung von Asylsuchenden
Situation und Strategien in den Kommunen

🚏 Rosenheim / Mühldorf a.Inn — Die La­ge ha­ben sie meis­tens noch im Griff, viel­fach sind aber ih­re Ka­pa­zi­tä­ten aus­ge­schöpft, sa­gen die Land­krei­se und Kom­mu­nen. Für ei­ne ver­läss­li­che Be­stands­auf­nah­me der Si­tua­tion bei Un­ter­brin­gung, Ver­sor­gung und In­te­gra­tion der Neu­zu­ge­wan­der­ten hat das In­sti­tut für De­mos­ko­pie Allensbach bun­des­weit kom­mu­na­le Ver­ant­wor­tungs­trä­ger be­fragt. Die größ­ten Pro­ble­me: der Man­gel an ge­eig­ne­ten Un­ter­künf­ten und fach­lich qua­li­fi­zier­tem Per­so­nal, Wi­der­stän­de aus der Be­völ­ke­rung, Pla­nungs­un­si­cher­heit so­wie Dauer und Struk­tur von Pla­nungs­pro­zes­sen und Ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren. Die be­ein­dru­cken­den Licht­bli­cke: die gro­ße Hilfs­be­reit­schaft und eh­ren­amt­li­che Un­ter­stüt­zung. Ein er­gän­zen­der Blick auf den Land­kreis und die kreis­freie Stadt Rosen­heim so­wie den Land­kreis Mühldorf a.Inn.

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