41. SAADV-Schützenfest in Adelaide
20.000 Besucher feierten beim größten Volksfest der Südhalbkugel

Adelaide — „Wo ist die EFTPOS?“ war die meist­ge­stell­te Fra­ge auf dem 108. Schüt­zen­fest in die­sem Jahr in Adelaide. Denn das vor­wie­gend jun­ge Pub­li­kum bis vier­zig Jah­re nutz­te aus­gie­big das viel­fäl­ti­ge An­ge­bot aus dem Pro­gramm des größ­ten Volks­fes­tes der Süd­halb­ku­gel. Die rund 20.000 Be­su­cher feier­ten aus­ge­las­sen bis in die Nacht hi­nein. Sehr zu­frie­den über den Ver­lauf des zwei­tä­gi­gen Spek­ta­kels zeig­te sich denn auch Dieter Fabig, Public Re­la­tions Ma­na­ger des Fes­tes, das zum 41. Mal vom Süd-Australischen All­ge­mei­nen Deut­schen Ver­ein (SAADV) or­ga­ni­siert wurde.

Wegweiser

Schützenkönigin und Schützenkönig 2005

Schon am Spaß-Schießen nahmen Tausende teil. Zum ers­ten Mal gab es gleich zwei Ge­win­ner beim of­fe­nen Wett­schie­ßen, bei dem es um 500 Dol­lar, Me­dail­le und Ur­kun­de ging: Jim Griffin und Anton Wuerfel schos­sen im­mer iden­tisch – und teil­ten sich schließ­lich den Preis.

Beim Wettbewerb um die Titel Schützenkönigin und Schützenkönig 2005 ver­wie­sen Liz McMahon und Greg William die Kon­kur­ren­ten klar auf die Plät­ze. Für ihr Kön­nen wur­den sie mit je­weils 500 Dol­lar, ei­ner Ur­kun­de und Me­dail­le ausgezeichnet.

Das von Coopers gesponserte tra­di­tio­nel­le Bier­krug­stem­men wur­de un­ter den Bli­cken tau­sen­der Schau­lus­ti­ger in drei Run­den auf ei­ner Frei­licht­büh­ne aus­ge­tra­gen. Hier setz­ten sich in der Fol­ge bei den Frauen Lisa Ingersoll und bei den Her­ren Dave „Fish“ Kernohan von der Kon­kur­renz ab und freu­ten sich sehr über ihr 250 Dol­lar Preis­geld. Die in vier Groß­zel­ten ge­bo­te­ne Un­ter­hal­tung für Groß und Klein war ein wei­te­rer Pub­li­kums­mag­net. Und die Kleins­ten wur­den be­son­ders lie­be­voll von den „Ticklish Allsorts“ zum Mit­ma­chen angeregt.

Zünftige Volksmusik brachte Alt und Jung in Schwung

Zünftige Volksmusik mit Tänzen aus Bayern, dem Schwarzwald, Ös­ter­reich und erst­mals auch den Niederlanden und Ungarn wa­ren ein akus­ti­sches und vi­su­el­les Ver­gnü­gen. Auf­trit­te von Künst­lern wie Herbert Stauber und „Susi and the Alpine Boys“ so­wie Bands wie „Keep The Change“ brach­ten Alt und Jung in Schwung.

An den vierzig Ständen mit deutschen Delikatessen droh­te so­gar zeit­wei­se das sehr be­gehr­te deut­sche Im­port­bier knapp zu wer­den. Mit 10.000 ver­kauf­ten Bier­krü­gen am Stand „Beer Steins“ hat sta­tis­tisch ge­se­hen je­der zwei­te Be­su­cher min­des­tens ein ori­gi­na­les Sou­ve­nir vom Schützenfest 2005 mit nach Hause genommen.

Neben all der Ausgelassenheit war zu­gleich der Stand „German Links in S.A.“ mit kul­tu­rel­ler In­for­ma­tion über die Deut­schen und ih­re Nach­kom­men in Südaustralien gut besucht.

Dringende Suche nach Nachwuchs

Bei den heutigen Dimensionen des Adelaider Schützenfestes kann sich der SAADV auf ei­ne gro­ße An­zahl sehr en­ga­gier­ter frei­wil­li­ger Hel­fer stüt­zen. Zu­gleich wird hän­de­rin­gend nach jun­gem Nach­wuchs ge­sucht. So ver­än­der­te das Ge­ne­ra­tions­pro­blem über die Jah­re be­reits das Pro­fil des Fes­tes: kaum mehr Mär­sche in Trach­ten, eher ein­fach Gau­di für Jung und Alt. Dies ist um so be­mer­kens­wer­ter, als doch der Tra­di­tion zu­fol­ge ei­gent­lich erst im Wett­be­werb der Schüt­zen­kö­nig er­mit­telt und die­ser da­nach ge­büh­rend ge­feiert wer­den soll­te. Und: „Es ist gar nicht mal so ein­fach, die deut­sche Wurst aufs Schüt­zen­fest zu brin­gen“, weiß Fa­big zu be­rich­ten. Aber bis­lang hat es dann doch im­mer funk­tio­niert. Zwei Mo­na­te wird die Nach­be­rei­tung die­ses Spek­ta­kels dauern. Dann be­gin­nen auch schon die Vor­be­rei­tun­gen für das Schüt­zen­fest 2006 in Adelaide. 


Erstveröffentlichung

Print: Die Woche in Aus­tra­lien, 48. Jg., Nr. 4/2005, Diens­tag, 25. Ja­nu­ar 2005, S. 12, Ko­lum­ne „Son­der­sei­te“ [152/5/4/6, vier Fo­tos].
Online: ⤉ woche.com.au, Diens­tag, 25. Ja­nu­ar 2005; ⭱ m-publishing.com, Mitt­woch, 26. Ja­nu­ar 2005. Stand: Neu­jahr, 1. Ja­nu­ar 2024.
 

Dr. Olaf Konstantin Krueger M.A.

Digitaljournalist – Digitalpolitiker