Stadtratswette zur Urkundenverleihung
Waldkraiburg ist „Fairtrade-Town”
Waldkraiburg — Ziel erreicht: Waldkraiburg ist ab November „Fairtrade-Town“. Damit gehört die größte Stadt im oberbayerischen Landkreis Mühldorf a.Inn zum ausgezeichneten Netzwerk von über 500 Städten in Deutschland, die sich für den Einsatz von „fairen“ Produkten engagieren. Waldkraiburg feiert seinen Titel als 146. bayerische „Fairtrade-Town“ stimmungsvoll am 4. November, dem „Super-Samstag“ mit verlängerten Öffnungszeiten: inklusive ausgefallene Stadtratswette und eindrucksvolle Urkundenübergabe an Bürgermeister Robert Pötzsch.
Waldkraiburg wird künftig in einem Atemzug genannt werden mit bayerischen „Fairtrade-Towns“ wie Aschaffenburg (bundesweit die 313. ausgezeichnete Stadt), Augsburg (21.), Bad Aibling (197.), Burghausen (81.), Donauwörth (418.), Erlangen (115.), Ingolstadt (223.), Landshut (324.), München (178.), Rosenheim (433.) oder Würzburg (64.). Der Titel „Fairtrade-Town“ dokumentiert, dass die „Viel-Nationen-Stadt“ Waldkraiburg fair handelt und konsumiert.
Die städtischen Feierlichkeiten beginnen am 4. November um 9 Uhr mit einer gewitzten Wette: Der Stadtrat tippt darauf, so viele fair gehandelte Waren aus dem Eine-Welt-Laden Waldkraiburg verkaufen zu können wie Bürgermeister Robert Pötzsch Pfunde auf die Waage bringt. Die originelle Aktion läuft bis 11 Uhr und findet öffentlichkeitswirksam auf dem Sartrouville Platz statt. Der clevere Wetteinsatz, den entweder der Steuerkreis oder die Stadträte entrichten müssen, ist jeweils ein fair hergestellter Fußball für jede Schule in Waldkraiburg. „Ziel der gesamten ‚Fairtrade-Town’-Initiative ist es, das Bewusstsein des Verbrauchers zu schärfen, damit jeder täglich mit jedem Einkauf einen kleinen Beitrag zu besseren Lebensbedingungen in den Erzeugerländern leistet“, erklärt Stadtrat Dr. Frieder Vielsack.
Die offizielle Urkundenverleihung durch „Fairtrade“-Ehrenbotschafter Manfred Holz ist um 11.30 Uhr, musikalisch begleitet von der trommelnden Schüler-Gruppe „Bragada“, deren Markenzeichen mitreißende Rhythmen aus Afrika und Brasilien sind. Die Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums Waldkraiburgs sind mit ihren Originalinstrumenten bereits in Altötting, Ampfing, Aschau a.Inn, Burghausen, Grafengars, Haag i.OB, Mettenheim, Miesbach, Mühldorf a.Inn, München, Oberammergau, Schwindegg, Taufkirchen bei München und Töging a.Inn gefeiert worden. Im Anschluss an ihren Auftritt wird mit fair gehandeltem Prosecco auf den Titel angestoßen. Die Verleihung findet auf dem Sartrouville Platz statt, bei schlechtem Wetter im Sitzungssaal des Rathauses.
Ich bin stolz, dass Waldkraiburg dem internationalen Netzwerk
der Fairtrade-Towns angehört.
Robert Pötzsch, Erster Bürgermeister der Stadt Waldkraiburg, 23. November 2023
Bis zur Auszeichnung als 513. „Fairtrade-Town“ war es für Waldkraiburg ein langer Weg. Fünf Kriterien mussten erfüllt sein, um den Titel zu erhalten: So muss ein Stadtratsbeschluss gefasst und eine Steuerungsgruppe gebildet sein, „Fairtrade“-Produkte müssen verfügbar gemacht werden und die Zivilgesellschaft – etwa Schulen, Kirchen und Vereine – muss sich bereit erklären, die Produkte zu verwenden. Überdies muss die Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein für fairen Handel stärken.
Mit der Urkundenverleihung werden auch der unermüdliche Einsatz der „Initiative Faire Handelsstadt Waldkraiburg“ sowie das 26-jährige Engagement des ehrenamtlichen Eine-Welt-Ladens belohnt. Nach Ansicht von Joachim und Elsbeth Grytzyk vom Steuerungskreis passe der faire Umgang miteinander, vor Ort und weltweit, gut zu einer Stadt wie Waldkraiburg mit ihren 96 verschiedenen Nationalitäten.
Mehr Information zur „Fairtrade-Town“ ist online abrufbar unter www.fairtrade-towns.de und auf Facebook via /fairtradewaldkraiburg. ✻
Erstveröffentlichung
Print: Inn-Salzach blick, 9. Jg., Nr. 43/2017, Samstag, 28. Oktober 2017, S. 1/8–9, Kolumne „Titelseite/Super-Samstag in Waldkraiburg“ [139/4/2/6].
Online: ⤉ blick-punkt.com, Mittwoch, 18. Oktober 2017; ⭱ E-Paper Inn-Salzach blick, Samstag, 28. Oktober 2017. Stand: Neujahr, 1. Januar 2024.