Respekt-Rente versus Grundrente
Kommt die Mindestrente?

Berlin — Fingerhakeln in der Gro­ßen Ko­a­li­tion: Bun­des­ar­beits­mi­nis­ter Hu­ber­tus Heil (SPD) hat An­fang Fe­bruar ein Kon­zept für die von CDU/CSU und SPD ver­ein­bar­te „Grund­ren­te“ vor­ge­legt – und ern­tet seit­dem mas­si­ve Ge­gen­wehr. Geht es nach Heil, soll die Ren­te von et­wa vier Mil­lio­nen ehe­ma­li­gen Ge­ring­ver­die­nern ab dem 1. Ja­nu­ar 2021 mit rund fünf Mil­liar­den Eu­ro jähr­lich steuer­fi­nan­ziert auf­ge­stockt wer­den: um bis zu 447 Eu­ro mo­nat­lich, oh­ne Be­dürf­tig­keits­prü­fung. „Sehr vie­le Men­schen, die ihr Le­ben lang ge­ar­bei­tet ha­ben, lan­den we­gen ih­rer nie­dri­gen Löh­ne als Rent­ner in der Grund­si­che­rung. Das will ich än­dern“, be­grün­det der So­zial­de­mo­krat sei­ne Vor­stel­lung von ei­ner „Res­pekt-Ren­te“. Die­se geht je­doch über das im Ko­a­li­tions­ver­trag Fest­ge­leg­te hi­naus. Union und Wirt­schaft lau­fen nun Sturm ge­gen Heils „Res­pekt-Ren­te“. „Ich schlie­ße aus, dass die Union ei­ner Grund­ren­te zu­stimmt, die oh­ne je­de Form der Be­dürf­tig­keits­prü­fung aus­kommt. Das ist auch ei­ne Fra­ge der Leis­tungs­ge­rech­tig­keit“, be­grün­det bei­spiels­wei­se die CDU-Vor­sit­zen­de An­ne­gret Kramp-Karrenbauer die Ab­leh­nung ih­rer Par­tei. Das zu lö­sen­de Pro­blem ist je­doch kom­ple­xer.

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Volksbegehren „Artenvielfalt – Rettet die Bienen“
Moralisches Angebot für „Blühflächen-Paten“

Bruckmühl — Re­kord­er­geb­nis: 1,745 Mil­lio­nen Bür­ger­in­nen und Bür­ger, mit­hin 18,4 Pro­zent der Wahl­be­rech­tig­ten in Bayern, ha­ben dem Volks­be­geh­ren „Ar­ten­viel­falt – Ret­tet die Bie­nen“ per Un­ter­schrift zum Er­folg ver­hol­fen. Der Zu­spruch ist deut­lich hö­her als bei den Volks­be­geh­ren zur Ab­schaf­fung der Stu­dien­ge­büh­ren im Frei­staat (14,3 Pro­zent im Jahr 2013) und zum Nicht­rau­cher­schutz (13,9 Pro­zent in 2009), über­steigt so­gar das bis­lang er­folg­reichs­te Volks­be­geh­ren zur Christ­li­chen Volks­schu­le (17,2 Pro­zent in 1967). Noch be­vor der Ge­setz­ent­wurf am „Run­den Tisch“ ein­ge­hend er­ör­tert wird, bie­ten bayern­weit Land­wir­te den Be­für­wor­tern des Volks­be­geh­rens Pa­ten­schaf­ten für Blüh­flä­chen an: Auf bis­her in­ten­siv ge­nutz­ten Äckern kann par­zel­len­wei­se ei­ne spe­ziel­le Blüh­mi­schung an­ge­sät wer­den – ge­gen ei­nen jähr­li­chen Kos­ten­bei­trag für die Öko-Leis­tung und für ein gu­tes Ge­wis­sen der „Blüh­flä­chen-Pa­ten“. Die Re­so­nanz ist durch­wach­sen.

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Ruf nach Bürokratieabbau
„Da platzt einem der Kragen!“

📡 Rosenheim — „Warum ist die Bürokratie so ex­trem?“, fragt ein hei­mi­scher Bau­un­ter­neh­mer. „Je­der Be­am­te führt die Vor­schrif­ten bis zum En­de aus“, klagt ei­ne Gas­tro­no­min, Ge­schäfts­füh­re­rin ei­nes Tra­di­tions­un­ter­neh­mens. „Un­se­re Be­hör­den agie­ren in­zwi­schen völ­lig au­tark“, er­klärt ein Land­kreis­bür­ger­meis­ter. Und ein Ho­te­lier re­sig­niert: „I mog net mehr.“ – Ob Brand­schutz­vor­schrif­ten, Si­cher­heits­auf­la­gen, EU-Da­ten­schutz­grund­ver­ord­nung oder neuer­dings die Pau­schal­rei­se­richt­li­nie: Im „Fach­ge­spräch“ mit dem Be­auf­trag­ten für Bü­ro­kra­tie­ab­bau der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung, CSU-Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Walter Nussel, schil­dern Be­trof­fe­ne Fäl­le aus al­len Le­bens­be­rei­chen, wel­che ih­nen die Haa­re zu Ber­ge ste­hen las­sen. Der „ober­ste Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rer“ lässt ei­ni­ge Fäl­le pro­to­kol­lie­ren und ver­spricht kon­kre­te Ab­hil­fe un­ter dem Mot­to „Wir ha­ben ver­stan­den – wir set­zen um.“

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Polizeiaufgabengesetz in der Kritik
Charmeoffensive für das PAG?

München — #noPAG vs. #proPAG: Die De­bat­te um schär­fe­re Ein­griffs­rech­te der Po­li­zei ebbt auch nach In­kraft­tre­ten des neuen baye­ri­schen Po­li­zei­auf­ga­ben­ge­set­zes (PAG) nicht ab. Die CSU hat­te mit ih­rer ab­so­lu­ten Mehr­heit im Land­tag das „PAG-Neu­ord­nungs­ge­setz“ durch­ge­setzt und Mi­nis­ter­prä­si­dent Dr. Markus Söder (CSU) aus­ge­ru­fen: „Es wird Le­ben ret­ten, es wird Men­schen hel­fen, nicht zu Op­fern zu wer­den.“ Die un­ter­le­ge­nen So­zial­de­mo­kra­ten und Bünd­nis­grü­nen wol­len das neue PAG nun auf ju­ris­ti­schem We­ge zu Fall brin­gen. „Wir ver­tei­di­gen den Frei­staat Bayern ge­gen das il­li­be­ra­le Ge­setz der CSU“, be­grün­det SPD-Lan­des­vor­sit­zen­de Natascha Kohnen die Kla­gen so­wohl vor dem Baye­ri­schen Ver­fas­sungs­ge­richts­hof als auch vor dem Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt. CSU, Po­li­zei und Wei­ßer Ring hal­ten da­ge­gen und ei­ne Web­site der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung will auf­klä­ren.

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Hoch emotionale Diskussion
Unterschriften fürs „Strabs-Aus“

München — Die um­strit­te­nen Straßen­aus­bau­bei­trä­ge für kom­mu­na­le Straßen sol­len in Bayern ab­ge­schafft wer­den. Ein von den Freien Wäh­lern (FW) ini­ti­ier­tes Volks­be­geh­ren be­zweckt, ei­nen Ge­setz­ent­wurf zur Auf­he­bung der Er­he­bungs­pflicht zu un­ter­stüt­zen. Ziel ist, 25.000 Un­ter­schrif­ten bis März zu er­rei­chen. Für Hubert Aiwanger, FW-Frak­tions­chef im bayeri­schen Land­tag, ist die Straßen­aus­bau­bei­trags­sat­zung, kurz: Strabs, nicht nur ein Wort-Un­ge­tüm: Man­che An­woh­ner müss­ten sich mit bis zu sechs­stel­li­gen Be­trä­gen am Aus­bau der Straßen be­tei­li­gen – ohne Mit­spra­che­recht und ohne er­kenn­ba­re Vor­tei­le für die Grund­stücks­ei­gen­tü­mer. „Das Sys­tem ist un­ge­recht und ver­ur­sacht in den Kom­mu­nen er­heb­li­chen Ver­wal­tungs­auf­wand so­wie po­li­ti­schen Är­ger“, so Aiwanger. Neun Mo­na­te vor der Land­tags­wahl will die CSU die Strabs nun eben­falls ab­schaf­fen – zur „nach­hal­ti­gen Be­frie­dung der mitt­ler­wei­le hoch emo­tio­na­len Dis­kus­sion“.

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Chauffeur-Affäre mündet in Online-Petition
Widerstand gegen AfDler als „Sachbearbeiter Asyl“

Mühldorf am Inn — „Tre­ten Sie zu­rück!“, for­dert Oliver Multusch von Land­rat Georg Huber. Der Mühl­dor­fer Kreis­vor­sit­zen­de der „Al­ter­na­ti­ve für Deutsch­land (AfD)“ und Bun­des­tags­di­rekt­kan­di­dat im Wahl­kreis 212 Alt­öt­ting und Mühl­dorf am Inn kri­ti­siert das Ver­hal­ten des CSU-Po­li­ti­kers harsch als „ei­nes baye­ri­schen Land­ra­tes völ­lig un­wür­dig“. Grund ist der Streit um Hubers Ver­set­zung des Chauf­feurs Martin Wieser, be­grün­det mit des­sen Mit­glied­schaft in der AfD. Die ju­ris­ti­sche Aus­ein­an­der­set­zung da­rum en­de­te vor dem Amts­ge­richt Mühl­dorf mit ei­nem Ver­gleich. Pi­kan­tes De­tail der Ei­ni­gung: Wieser ar­bei­tet nun im Land­rats­amt als Sach­be­ar­bei­ter in den Be­rei­chen Asyl und Re­gis­tra­tur. Da­ge­gen wen­det sich jetzt die On­line-Pe­ti­tion ei­ner ehren­amt­lich in der Flücht­lings­hil­fe en­ga­gier­ten Frau aus Lauf an der Peg­nitz.

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Kommunen und Landkreise sollen gestärkt werden
„Das Ziel: Lebensqualität aufrechterhalten“

Mühldorf am Inn — „Es muss noch mög­lich sein, ei­ne Woh­nung für sechs Eu­ro pro Qua­drat­me­ter zu er­hal­ten, nicht erst ab zehn Eu­ro“, be­kräf­tigt der so­zial­de­mo­kra­ti­sche Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Günther Knoblauch. In Mühl­dorf am Inn er­ho­ben nun die Haus­halts- und Fi­nanz­po­li­ti­ker der SPD-Land­tags­frak­tion drei For­de­run­gen zur Stär­kung der Kom­mu­nal­fi­nan­zen in Bayern: Ers­tens sol­len die Kom­mu­nen ent­las­tet wer­den über ei­nen ge­än­der­ten kom­mu­na­len Fi­nanz­aus­gleich und ei­ne bes­se­re Un­ter­stüt­zung im Be­reich Flücht­lin­ge und Asyl. Zwei­tens sol­len die Rah­men­be­din­gun­gen für den kom­mu­na­len Woh­nungs­bau ver­bes­sert wer­den. Und drit­tens soll ein bes­se­rer Steuer­voll­zug mehr Steuer­ge­rech­tig­keit brin­gen.

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CSU-Wirtschaftsempfang in Kolbermoor
Söder: „Mittelstand ist Partner für Bayerns Zukunft“

📡 Kolbermoor — „Bayern ist stolz auf sei­ne Un­ter­neh­mer, Bayern ist stolz auf sei­nen Mit­tel­stand, der Fi­nanz­mi­nis­ter freut sich über die Steuern“, for­mu­lier­te Dr. Markus Söder ver­schmitzt beim Wirt­schafts­emp­fang der CSU Stadt und Land­kreis Rosenheim in Kolbermoor. Der Staats­mi­nis­ter für Fi­nan­zen, für Lan­des­ent­wick­lung und Hei­mat sprach vor rund 150 mit­tel­stän­di­schen Un­ter­neh­mern aus der Rosenheimer Region. Da­bei nahm er tief­schür­fend Stel­lung zu The­men aus der Fi­nanz-, Steuer- und Wäh­rungs­po­li­tik so­wie der Europa- und Deutsch­land­po­li­tik.

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