Corona-Krise: „Harter Lockdown“ gegen „Sorglosigkeit“
Söder: „Wir müssen die Notbremse ziehen“

🦠 Berlin / München — Be­triebs­schlie­ßun­gen, Kon­takt- und Aus­gangs­be­schrän­kun­gen, Dis­tanz­un­ter­richt: Kurz vor Weih­nach­ten soll bun­des­weit ein „har­ter Lockdown“ be­wir­ken, was der seit dem 2. No­vem­ber gel­ten­de „Wel­len­bre­cher-Lockdown“, der „Lockdown light“, nicht ver­moch­te – die ra­san­te Aus­brei­tung des neu­ar­ti­gen Coronavirus’ (SARS-CoV-2) ver­hin­dern. „Die La­ge ist so ernst wie sie noch nie war in die­ser Pandemie“, warnt der Prä­si­dent des Robert Koch-Instituts (RKI), Prof. Dr. Lothar Wieler. In Deutsch­land seien in­zwi­schen 325.000 Men­schen mit SARS-CoV-2 in­fi­ziert und 80-Jäh­ri­ge hät­ten ein ho­hes Ri­si­ko für schwe­re und töd­li­che Krank­heits­ver­läu­fe. Wieler zu­fol­ge ist dies das „Er­geb­nis von Sorg­lo­sig­keit ei­ni­ger Men­schen“. Bayern hat be­reits am 9. De­zem­ber den Ka­tas­tro­phen­fall aus­ge­ru­fen. Nun gel­ten wei­te­re Ein­schrän­kun­gen, et­wa ei­ne nächt­li­che Aus­gangs­sper­re. Mi­nis­ter­prä­si­dent Dr. Markus Söder be­tont: „Wir müs­sen die Not­brem­se zie­hen.“ Denn: „Al­le 17 Mi­nu­ten stirbt in Bayern ein Mensch.“ [Galerie]

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Corona-Krise: Umstrittenes Infektionsschutzgesetz im Eiltempo verabschiedet
Grosse-Brömer: „Ein Parlamentsstärkungsgesetz“

🦠 Berlin — Obgleich hoch­gra­dig um­strit­ten, ist das drit­te „Ge­setz zum Schutz der Be­völ­ke­rung bei ei­ner epi­de­mi­schen La­ge von na­tio­na­ler Trag­wei­te“ in­ner­halb von nur acht Stun­den von Bun­des­tag und Bun­des­rat ver­ab­schie­det und vom Bun­des­prä­si­den­ten aus­ge­fer­tigt wor­den. Bun­des­re­gie­rung und Lan­des­re­gie­run­gen hof­fen, dass mit die­sem „drit­ten Be­völ­ke­rungs­schutz­ge­setz“ die grund­rechts­ein­schrän­ken­den Maß­nah­men zur Ver­hin­de­rung der Ver­brei­tung des neu­ar­ti­gen Coronavirus’ (SARS-CoV-2) ge­richts­fest sind. Den­noch se­hen nam­haf­te Ju­ris­ten die ver­fas­sungs­recht­li­chen Be­den­ken mit die­ser No­vel­le nicht aus­ge­räumt. Auch aus der Op­po­si­tion im Bun­des­tag kommt teils har­sche Kri­tik. Ih­re Stim­men wa­ren für die An­nah­me des Ge­set­zes aber nicht er­for­der­lich. [Galerie]

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Corona-Krise: Mobile Raumluftreiniger sollen Virenlast in Schulen verringern
„AHA“-Regel wird zur „AHA+L“-Maßgabe

🦠 Berlin / München — Abstandhalten, Hy­gie­ne­maß­nah­men, All­tags­mas­ken und Lüf­tun­gen sol­len die­sen Herbst und Win­ter die Aus­brei­tung des neu­ar­ti­gen Coronavirus (SARS-CoV-2) ver­rin­gern. Neue COVID-19-Fäl­le, re­gio­nal schlag­zei­len­träch­ti­ge Quarantäne-Maß­nah­men und die be­vor­ste­hen­den Herbst­fe­rien rü­cken die Schu­len in den Mit­tel­punkt die­ser „AHA+L“-Maß­ga­be. So for­dert Bun­des­bil­dungs­mi­nis­te­rin Anja Karliczek er­höh­te An­stren­gun­gen, um den Schul­be­trieb si­cher­zu­stel­len: Al­le Be­tei­lig­ten soll­ten sich beim Prä­senz­un­ter­richt in Klas­sen­räu­men dis­zi­pli­niert ver­hal­ten. Zu­gleich un­ter­stützt das Baye­ri­sche Staats­mi­nis­te­rium für Un­ter­richt und Kul­tus (StMUK) die Trä­ger der Schu­len mit ei­nem Ge­samt­vo­lu­men von 37 Mil­lio­nen Eu­ro bei der Um­set­zung tech­ni­scher Maß­nah­men zum „in­fek­tions­schutz­ge­rech­ten Lüf­ten“. Be­trof­fen im Frei­staat: cir­ca 86.000 Klas­sen- und Fach­räu­me so­wie Leh­rer­zim­mer in rund 6.000 Schulen. [Galerie]

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TEQ by ZMV+ empfiehlt Luftentkeimung mit UV-C-Licht
Kroll: „Coronaviren werden zu 99,9 Prozent abgetötet“

🦠 Berlin / Brannenburg — Hygieneregeln und Raum­lüf­tun­gen sol­len die Aus­brei­tung des neu­ar­ti­gen Coronavirus (SARS-CoV-2) in Arzt­pra­xen, Be­trie­ben, Schu­len und Sport­stät­ten mi­ni­mie­ren. Zu Herbst­be­ginn dis­ku­tie­ren Be­trof­fe­ne, Fach­leu­te und Po­li­ti­ker den zu­sätz­li­chen Ein­satz von Luft­rei­ni­gungs­fil­tern in In­nen­räu­men. Ärz­te set­zen in­des­sen zur Raum­luft­des­in­fek­tion und Was­ser­auf­be­rei­tung auf UV-C-Strah­lung, be­tont Anke Ißle, Ge­schäfts­in­ha­be­rin des Bran­nen­bur­ger Un­ter­neh­mens ZMV+. Mit kos­ten­freien In­for­ma­tions­aben­den will ZMV+ auf die Vor­tei­le die­ser Me­tho­de im ge­werb­li­chen Be­reich auf­merk­sam ma­chen. „Ei­ne Vor­sor­ge­maß­nah­me“, so Karsten Kroll von der Ge­schäfts­lei­tung, be­vor Bund und Län­der ein ge­ne­rel­les Raum­luft­kon­zept fest­le­gen.

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Bayern geologisch für Endlager radioaktiver Abfälle geeignet
Ludwig: „Bei uns nicht denkbar“

München / Rosenheim / Mühldorf a.Inn — Fast Zwei­drit­tel der Flä­che Bayerns eig­net sich geo­lo­gisch zum End­la­gern hoch­ra­dio­ak­ti­ver Ab­fäl­le für ei­ne Mil­lion Jah­re. Das be­sagt der Zwi­schen­be­richt der für das Such­ver­fah­ren zu­stän­di­gen Bun­des­ge­sell­schaft für End­la­ge­rung (BGE). Da­nach kom­men im Frei­staat sie­ben so­ge­nann­te Teil­ge­bie­te in Fra­ge, län­der­über­grei­fend ins­ge­samt 76 Land­krei­se mit ei­ner Flä­che von fast 42.000 Qua­drat­ki­lo­me­tern. In Süd­ost­ober­bayern eig­ne­ten sich die Land­krei­se Altötting, Mühldorf am Inn, Rosenheim und Traunstein für ein End­la­ger. Die Stand­ort­ent­schei­dung soll im Jahr 2031 fal­len, das End­la­ger 2050 in Be­trieb ge­hen. Doch schon die Ver­öf­fent­li­chung des Zwi­schen­be­richts und die Heraus­nah­me des Salz­stocks Gorleben we­gen geo­lo­gi­scher Män­gel ru­fen im Frei­staat Kri­tik her­vor.

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Bundesrat will Geräuschbelästigung drastisch verringern
Biker protestieren gegen Fahrverbote

München — Biker-Protest in München: Rund 10.000 Mo­tor­rad­fah­rer de­mon­strie­ren mit ei­nem Kor­so auf dem Mitt­le­ren Ring. Trotz De­mon­stra­tions­ver­bots zeigt die mo­to­ri­sier­te Zwei­rad­ge­mein­de fried­lich ih­re Ab­leh­nung der Ent­schlie­ßung des Bun­des­ra­tes „zur wirk­sa­men Min­de­rung und Kon­trol­le von Mo­tor­rad­lärm“. Pro­tes­tiert wird auch in an­de­ren Groß­städ­ten. Denn geht es nach der Län­der­kam­mer, sol­len für Biker über­all zeit­lich be­schränk­te Fahr­ver­bo­te an Sonn- und Feier­ta­gen gel­ten kön­nen. Und die Ent­schlie­ßung vom 15. Mai sieht noch mehr vor: et­wa „den Um­stieg auf nach­hal­ti­ge und lärm­ar­me Mo­bi­li­tät in Form von lärm­ar­men Mo­tor­rä­dern mit al­ter­na­ti­ven An­triebs­tech­ni­ken wie den Elek­tro­an­trieb“. Da­ge­gen wächst der Wi­der­stand. So wen­det sich die On­line-Pe­ti­tion „Kei­ne Fahr­ver­bo­te für Mo­tor­rä­der an Sonn- und Feier­ta­gen“ ge­gen Ver­all­ge­mei­ne­rung und Ein­sei­tig­keit. Rund 200.000 Un­ter­stüt­zer hat sie. Nun be­geh­ren auch pro­mi­nen­te baye­ri­sche Lan­des- und Bun­des­po­li­ti­ker auf.

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Corona-Krise: Konjunkturpaket gegen die Folgen des Lockdowns
Scholz: „Mit Wumms aus der Krise“

🦠 Berlin — „Wir wollen mit Wumms aus der Krise kom­men“, be­tont Vi­ze­kanz­ler und Fi­nanz­mi­nis­ter Olaf Scholz (SPD). „Grund­stein“ da­für ist laut Bun­des­kanz­le­rin Dr. Angela Merkel (CDU) das 130 Mil­liar­den Eu­ro schwe­re Kon­junk­tur- und Wachs­tums­pa­ket der schwarz-ro­ten Bun­des­re­gie­rung. Die his­to­risch gro­ße Staats­aus­ga­be be­zweckt, aus dem schwers­ten Wirt­schafts­ein­bruch der Ge­schich­te der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land heraus­zu­kom­men, in­dem der vom Lockdown aus­ge­brems­ten Wirt­schaft wie­der auf die Bei­ne ge­hol­fen und der Kon­sum der Bür­ger an­ge­regt wird. Kern­maß­nah­men der Gro­ßen Koa­li­tion in der Corona-Krise: vorüber­ge­hen­de Ab­sen­kung der Mehr­wert­steuer, Ent­las­tun­gen für Fa­mi­lien, Fi­nanz­sprit­zen für Kom­mu­nen zur Kom­pen­sa­tion der Aus­fäl­le bei den Ge­wer­be­steuer­ein­nah­men, „Über­brü­ckungs­hil­fen“ für Mit­tel­ständ­ler und So­lo­selbst­stän­di­ge so­wie hö­he­re Kauf­prä­mien für kli­ma- und um­welt­freund­li­che Elek­tro­fahr­zeu­ge. Die Ar­beits­ge­mein­schaft Mit­tel­stand be­wer­tet das Kon­junk­tur­pa­ket als „wert­vol­les Sig­nal zur rich­ti­gen Zeit, um die Fol­gen der Corona-Krise wei­ter ab­zu­fe­dern und auch ein gu­tes Stück aus ihr heraus­zu­füh­ren“. Doch es gibt auch kri­ti­sche Stim­men.

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Novelle der Novelle der Straßenverkehrs-Ordnung
Scheuer: „Verhältnismäßigkeit wiederherstellen“

Berlin — Kaum in Kraft, steht die no­vel­lier­te Stra­ßen­ver­kehrs-Ord­nung auf der Kip­pe: In­fol­ge har­scher Kri­tik will Bun­des­ver­kehrs­mi­nis­ter Andreas Scheuer die StVO auf den Prüf­stand stel­len, bit­tet den Bun­des­rat um ei­ne Nach­bes­se­rung. Die StVO sieht in der seit dem 28. April gel­ten­den Fas­sung un­ter an­de­rem här­te­re Stra­fen vor – für das Durch­fah­ren der Ret­tungs­gas­se, für das Hal­ten in zwei­ter Rei­he und für Tem­po­ver­stö­ße, bei de­nen schnel­ler als bis­her Fahr­ver­bo­te aus­ge­spro­chen wer­den. Da nun ei­ner­seits die neue StVO in Kraft ist, an­de­rer­seits vom Bun­des­mi­nis­ter in Fra­ge ge­stellt wird, for­dert der ADAC Klar­heit: „Das führt zu ei­ner gro­ßen Ver­wir­rung bei Au­to­fah­rern und Be­hör­den“, sagt ADAC-Ver­kehrs­prä­si­dent Gerhard Hille­brand. Sonst könn­te ei­ne Flut von Ein­sprü­chen fol­gen.

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Kontroverse um „Corona-Demos“
Legitime Kritik oder gefährliche Spinnerei?

🦠 Berlin / München — Der Protest ge­gen die staat­li­chen Maß­nah­men zur Ein­däm­mung der Corona-Pandemie schwillt an, geht trotz ers­ter be­hörd­li­cher Lo­cke­run­gen in die Brei­te, ent­wächst den So­zia­len Netz­wer­ken und zeigt sich auf den Stra­ßen. Ers­ten un­ge­ord­ne­ten De­mon­stra­tio­nen tau­sen­der Bür­ger fol­gen zi­vi­le Kund­ge­bun­gen. Ob in Me­tro­po­len wie Berlin, München, Nürnberg oder Stuttgart, in baye­ri­schen Ober­zen­tren wie Bad Reichenhall, Rosenheim und Traunstein oder Mit­tel­zen­tren wie Traunreut und Waldkraiburg: Mit sicht­ba­rer Po­li­zei­prä­senz und kla­rer Ein­schreit­li­nie neh­men un­ter­schied­lich mo­ti­vier­te De­mon­stran­ten das Grund­recht auf Ver­samm­lungs­frei­heit wahr und pro­tes­tie­ren nun meist un­ter Ein­hal­tung der Be­stim­mun­gen zum In­fek­tions­schutz für ih­re An­lie­gen. Zu­gleich wird im­mer ein­dring­li­cher von der Teil­nah­me an „Corona-Demos“ ab­ge­ra­ten: In­ter­es­sen­ver­bän­de, Par­teien und Ver­fas­sungs­schutz war­nen vor Falsch­in­for­ma­tion, ex­tre­mis­ti­schem Ge­dan­ken­gut, Ver­schwö­rungs­theo­rien, Lü­gen, Hass und Hetze.

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Debatte um Freiheitsrechte in der Corona-Krise
Herrmann: „Rechtsstaat ist voll funktionsfähig“

🦠 Berlin / München — „Corona-Kehrtwende“, „Turbo-Rück­kehr in die Nor­ma­li­tät“ und „Fahr­plan für ei­nen Neu­start der deut­schen Wirt­schaft“: Die Euphorie über die Lo­cke­run­gen der wo­chen­lan­gen flä­chen­de­cken­den Ein­schrän­kun­gen über­strahlt die Furcht vor der Aus­brei­tung des neu­ar­ti­gen Coronavirus’ (SARS-CoV-2) und vor den Schä­den des dras­ti­schen Lockdowns. Das Hoch­ge­fühl über­deckt kurz­fris­tig auch die Kon­tro­ver­se um das Ver­hält­nis zwi­schen Si­cher­heit und Frei­heit im Rechts­staat, wel­che durch die Maß­nah­men in der Corona-Krise an­ge­sto­ßen wor­den ist: In­wie­weit sind schwer­wie­gen­de Grund­rechts­ein­schrän­kun­gen zu­guns­ten des Ge­sund­heits­schut­zes zu recht­fer­ti­gen?

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